Sympathisch ehrlich: Werner Heim im Interview !

Newsletter aktuell:
Hallo Werner! Danke, dass ich Dich für den Newsletter des KatzenTRaums interviewen darf.

 

Werner:
Selbstverständlich. Es ist mir eine große Ehre.

 

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O.K., vielleicht erzählst Du mal zu Beginn gleich mal ein paar „Facts“ aus Deinem Privatleben. Was machst Du so? Hast Du Tiere? Und so weiter. Einfach ein paar persönliche Dinge über Dich!

 

Werner:
Hört sich gut an. Gerne. Also … Ich heiße Werner Heim, werde bald 48 Jahre alt, bin verheiratet und habe einen dreijährigen Sohn. Studiert habe ich Volkswirtschaftslehre und Jura, gelernt habe ich den Beruf des Bankkaufmanns.Beruflich arbeite ich als Syndikusrechtsanwalt bei einer Kapitalverwaltungsgesellschaft, ich …

 

Newsletter aktuell: (unterbricht):
Sündi, was?

 

Werner:
Kein Problem. Der Beruf ist ja auch noch ziemlich neu und viele kennen ihn nicht. Ich bin ein Volljurist (habe also die Befähigung zum Richteramt) und arbeite sozusagen als festangestellter Rechtsanwalt in einer Firma, die für andere Menschen Geld anlegt. Dieser Beruf heißt seit 2016 „Syndikusrechtsanwalt“.

 

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Ahhh. O.K., das hört sich trocken an.

 

Werner:
Ganz und gar nicht!! Ich bin in erster Linie für die Bekämpfung von Geldwäsche, der Aufdeckung von Terrorismusfinanzierung und für die Einhaltung des Datenschutzes und der Compliance (Regeln und Gesetze) zuständig. Also alles in allem ganz „bodenständige“ Rechtsgebiete. Aber Du hast schon Recht: Wenn man das Geld für fremde Leute anlegt und wir reden hier bei einigen Fonds die wir managen von Milliardenbeträgen, dann ist es wirklich wichtig, transparent, kompetent und vertrauenswürdig zu arbeiten. Und Du musst wirklich alle Regeln beachten und darfst Dir keinen Fehltritt erlauben. Sonst ist das Vertrauen der Menschen weg und eines weiß ich: Ist das Vertrauen erstmal weg, dann ist es viel viel viel schwerer, es zurückzubekommen. Nach diesem Maximen arbeite ich auch im Vorstand und bin oft derjenige, der hinter allem und jeden ein „Problem“ sieht. Ich hatte aber auch leider sehr oft Recht in der Vergangenheit.

 

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Das führt mich gleich zum nächsten Thema. Wie bist Du denn eigentlich zum KatzenTRaum gekommen?

 

Werner:
Über Facebook (lacht). Ich habe – total durch Zufall – einen Facebook-Eintrag gesehen und fand die Einrichtung einesGnadenhofs für alte, kranke und nicht mehr vermittelbare Katzen eine wahnsinnig tolle Sache. Nachdem ich Katzen liebe und selber anfangs zwei, jetzt sogar vier, von ihnen dienen darf (schmunzelt), habe ich einen Aufnahmeantrag abgegeben. Und kurze Zeit später war ich dann Mitglied. Das war im September 2015.

 

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Und dann bist Du Vorstand geworden?

 

Werner:
Richtig. Das kam aber erst viel viel später. Bei der Wahl im März 2018 bat mich Renate zu kandieren. Sie meinte damals, es sei sicherlich nicht schlecht, einen Juristen im Vorstand zu haben. Die Mitgliederversammlung hat mir dann auch gleich das Vertrauen ausgesprochen, obwohl mich die wenigsten Mitglieder „live“ überhaupt kannten. Das hat mich damals schon sehr gefreut.

 

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Wieso kannte Dich keiner? Du warst doch seit September 2015 Mitglied?

 

Werner:
Kurz nach meinem Eintritt hatte ich dem Verein meine Unterstützung in rechtlichen Angelegenheiten angeboten; ich wollte einfach helfen und nachdem ich keine Möglichkeit hatte, vor Ort am Vereinsleben teilzunehmen, wollte ich wenigstens mit meinem Rat als Rechtsanwalt dem Verein die eine oder andere Kostennote meiner Kollegen ersparen (lacht). Das hat auch ganz gut geklappt. Aber so hat mich natürlich außer Renate, Carmen und Marion (die damalige Vorstandsbesetzung) eigentlich nie jemand anders zu Gesicht bekommen.

 

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Ist das nicht sogar ein Vorwurf, der neuerdings gegen Dich erhoben wurde? Dass Du nicht vor Ort vorbeischaust? Und nie mitarbeitest?

 

Werner:
Tatsächlich ist es so, dass man mich vor Ort im Gnadenhof nicht sehen wird; dafür bin ich viel zu viel mit Arbeit und Familie beschäftigt. Der Vorwurf, den Du erwähnt hast, der hat mich richtig getroffen und böse gemacht, denn ich habe 2018 exakt diesen Umstand bei der Mitgliederversammlung prophezeit, nämlich, dass ich eben nicht tatkräftig vor Ort im Gnadenhof mitarbeiten kann sondern eher im Hintergrund mich um die Verwaltung kümmern will. Das haben aber viele Mitglieder, Angestellte und Ehrenamtliche bis heute offenbar nicht verstanden. Ein Gnadenhof braucht neben der operativen Tätigkeit vor Ort auch eine funktionierende Geschäftsführung und irgendwie muss auch die Verwaltung laufen. Das fand ich damals sehr schade, denn direkt hat mich natürlich keiner angesprochen, von meinen Kritikern.

 

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Aber Du bist wiedergewählt worden!

 

Werner:
Richtig. Und das hat mich dann wieder mit allen etwas versöhnt. Ich bin gerne der Verwaltungsvorstand und ich habe gerne ein Auge auf Datenschutz, Compliance und die Gesetze und Vorgaben. Das mache ich ja beruflich. Apropos: Zeichnest Du unser Gespräch gerade auf einen Tonträger auf? (lacht)

 

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(lacht) Welche Aufgaben hast Du im Vorstand ganz konkret?

 

Werner:
Das ist eigentlich eine ganz patente Liste: Erbschaften und Vermächtnisse, Satzungsfragen, vereinsrechtliche Themen, Gemeinnützigkeitsrecht, Arbeitsverträge, Kündigungen, Personalgespräche, Kündigungen, Versetzungen, Mietverträge, kfm. Objektverwaltung für unsere Mietwohnungen, Rechtsberatung für den Vorstand und den Verein, das gesamte Vertragswesen und den Datenschutz. Zur Zeit vertrete ich den Verein außerdem in zwei wirklich heftigen Gerichtsverfahren vor dem Oberlandesgericht München und dem Landgericht München II, bei denen wir von wildgewordenen Spinnern auf Herausgabe von Katzen verklagt wurden; über einen Fall, dem sog. „Ukrainer-Fall“ hast Du ja bereits berichtet. Der andere ist aber genau so schlimm, weil hier eine vorsätzlich mehrmals misshandelte Katze von den Tätern zurückgefordert wird. Es ist manchmal echt hart, für so (!) ein Verhalten Verständnis aufzubringen.

 

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Hast Du sonst noch irgendwelche Hobbies?

 

Werner:
Ich bin seit über 30 Jahre beim Bayerischen Roten Kreuz ehrenamtlich in einer örtlichen Sanitätsbereitschaft engagiert, früher bin ich noch regelmäßig im Rettungsdienst der Stadt München mitgefahren (ich bin Rettungssanitäter); das schaffe ich jetzt  aber nicht mehr. Jetzt habe ich als Hobby meine Familie (besonders meinen kleinen Sohn), meine Tiere und ich lese sehr viel. Und nicht nur Fachbücher. Ach ja. Ich kann …. nicht … kochen, aber sehr gut essen ! (lacht)

 

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Was wünscht Du dem KatzenTRaum?

 

Werner:
Der KatzenTRaum ist eine einmalige Einrichtung, denn in ganz Deutschland kenne ich nur einen weiteren Gnadenhof für Katzen, der aber in puncto Größe und Professionalität an uns nicht herankommt.

Wir brauchen zum Unterhalt des Gnadenhofs sehr sehr viel Geld. Schaut man sich die Entwicklung z. B. unsererTierarztkosten an, dann sieht man, dass diese Kosten sich vervielfacht haben. Auch die Kosten des Unterhalts sind inflationsbedingt stark gestiegen. Ohne Renates Fundraising-Aktivitäten hätten wir mehr Probleme mit der Finanzierung, dass kann ich Dir sagen. Ich bin so dankbar, dass Renate diesen Part im Vorstand übernommen hat und alles für ein sicheres Standbein tut.

Insofern hoffe ich, dass es weiterhin Menschen gibt, die mit finanziellen Mitteln unser „Projekt“ und v. a. unsere Samtpfoten, für die wir alle da sind, weiterhin unterstützen. Das wünsche ich uns. Und, dass es allen KatzenTRäumern wirklich gut geht und sie sich an unserer Arbeit noch in vielen weiteren Jahren erfreuen können.

 

Newsletter aktuell:
Danke Werner für deine interessanten Ausführungen.

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