Nachbarschaftlicher Besuch, Ilse Aigner in unserem Gnadenhof !
Im Sommer 2022 hatten wir die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Ilse Aigner auf einen Besuch in unserem Gnadenhof eingeladen, schließlich wohnt sie ja im benachbarten Feldkirchen - Westerham. Zwischenzeitlich hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben, doch nun fand die sicherlich stark beschäftigte Politikerin doch noch einen Termin. Begleitet wurde sie dabei vom kürzlich neugewählten Landtagsabgeordneten Sebastian Friesinger, ebenfalls CSU, der für den Wahlkreis Rosenheim-West, also auch Bruckmühl, zuständig ist.
Begleitet von Personenschützern des LKA trafen die Beiden pünktlich bei uns ein und wurden von Renate Holland begrüßt. Zuerst ging’s in unseren Flohmarkt, der bei Frau Aigner auf großes Interesse stieß. Sie zeigte sich überrascht von unserem tollen Angebot und versprach, zukünftig Dinge die sie bisher zum Sozialkaufhaus brachte, jetzt auch hier zum Wohle der Katzen zu spenden.
Dann stand die Besichtigung der gesamten Räumlichkeiten an. Frau Aigner und Herr Friesinger wurden dabei unter anderem von Caro Pech begleitet, die versuchte, die einzelnen Schicksale unserer Schützlinge den Besuchern näher zu bringen. Besonders mutig war dabei Kater Luzifer, der es sogar wagte, zur Landtagspräsidentin Kontakt aufzunehmen.
Anschließend an den Informations-Rundgang traf man sich dann in unserem neuen Flohmarkt-Séparée zu einer Gesprächsrunde, an der auch Tanja Pollach, Mitglied unseres Vorstands, teilnahm. Hauptthema war dabei die Not von Tierheimen und Gnadenhöfen durch die fehlende Umsetzung der Katzenschutzverordnung und die dadurch entstandene, riesige Katzenschwemme. Der Grund dafür ist laut Sebastian Friesinger, selbst 2. Bürgermeister von Albaching, die finanzielle Not der Gemeinden. Das Thema Migration überstrahlt zur Zeit alle anderen Probleme, trotzdem erklärte sich Friesinger bereit, in den turnusmäßigen Bürgermeistergesprächen das Thema Kastration von Katzen anzusprechen.
Ein weiteres Thema war die finanzielle Schlechterstellung von Gnadenhöfen. Frau Aigner zeigte sich davon überrascht, Caro Pech versuchte die Hintergründe dafür darzustellen. Auch das Verbot der Vermittlung von Tieren für Gnadenhöfe wurde angesprochen, Frau Aigner zeigt ihr Unverständnis dafür und versprach, dieser Sache nachzugehen.
Natürlich versuchten wir auch die Wichtigkeit des Tierschutzes anzusprechen. Wie die „U 18-Wahlen“ im Oktober zeigten, konnte zum Beispiel die Tierschutzpartei im Stimmkreis Rosenheim-West einen Stimmenanteil von über 11 % der Gesamtstimmen erzielen. Dies sollte doch ein Weckruf für eine Volkspartei wie die CSU sein, sich beim Thema Tierschutz stärker zu engagieren, denn schließlich sind U-18 Wähler von Heute die Jungwähler von Morgen ! Und wir warnten auch vor einem „Aussitzen“ des Problems, denn jedes Jahr wird die Lawine an Katzen und das Leid größer und ein Stopp teurer ! Es ist mittlerweile schon „fünf nach zwölf“ und wer hier nicht endlich gegensteuert versündigt sich am Tierschutzgedanken.
Nach interessanten 60 Minuten war der Besuch dann beendet und Frau Aigner und Herr Friesinger verabschiedeten sich um den nächsten Termin wahrzunehmen. Wer jetzt die Frage stellt, was denn dieser Besuch nun gebracht hat, dem können wir nur antworten : Auch uns ist klar, dass sich aufgrund eines Informationsbesuchs von Politikern die fehlende Lobby und das geringe Ansehen des Tierschutzes nicht ändert. Trotzdem werden wir versuchen, weiterhin mit handelnden Personen, wie auch zum Beispiel mit Markus Rinderspacher der uns ja kürzlich besucht hatte, im Gespräch zu bleiben. Wir sind uns bewusst, dass sich die furchtbare Situation in Tierheimen und Gnadenhöfen nicht kurzzeitig ändern wird. Aber wir werden bei diesem Thema weiter laut und unangenehm bleiben, versprochen. Denn schließlich heißt es nicht umsonst: Steter Tropfen höhlt den Stein !
Wie wir im Nachgang erfahren haben, hat Frau Aigner einige Arbeitsaufträge an Mitarbeiter verteilt, über eventuelle Erfolge werden wir natürlich berichten.