Cosmo oder Schüchternheit ist keine Schande!

Als sich der Schreiber dieser Zeilen in unserem Gnadenhof aufmachte, um ein Foto des kleinen Katers anzufertigen, dauerte trotz Unterstützung der Mitarbeiter die Suche etwas länger. Nach 15 Minuten stellten wir dann fest, dass der Katermann wie meist, brav und unauffällig in einer Ecke des Gartens sitzend, uns interessiert beobachtete.  Und das ist eben ganz typisch für Cosmo, man übersieht in einfach immer.

Zweieinhalb Jahre jung ist Cosmo und er lebte, wie so viele Miezen, als Freigänger in der Gegend. Sicher liebte er sein Leben in Freiheit und nützte die Gelegenheit zu längeren Ausflügen. Doch leider schlug das Schicksal grausam zu! Er wollte eine Straße überqueren, unterschätzte wohl die Geschwindigkeit eines nahenden Autos und wurde angefahren. Die Halterin fand den schwerverletzten Kater und brachte ihn sofort in tierärztliche Behandlung. So konnte das junge Leben Cosmo‘s zwar gerettet werden, die Folgen des Unglücks werden ihn aber sein ganzes Katzenleben begleiten.

Wie meist bei diesen Unfällen wurden vor allem die hinteren Extremitäten verletzt. Der Schwanz von Cosmo konnte zwar gerettet werden, ist allerdings angebrochen und leicht abgeknickt. Allerdings blieb eine Inkontinenz, das war auch der Grund, warum die Besitzerin Cosmo schweren Herzens abgab, denn in diesem Fall ist eine Wohnungshaltung plus einem Kleinkind nur sehr schwer vorstellbar. Da der Schwanz keine Funktion mehr hat und durch die Inkontinenz meist unsauber ist, was Cosmo verständlicherweise stört, wird aktuell über eine Amputation nachgedacht.

Man meint, das Entsetzen über den schlimmen Unfall noch in seinen Augen zu sehen, doch trotz der Melancholie im Blick hat er sich mittlerweile gut eingelebt. Vor allem Wastl und die dreiköpfige “Griechengang“ zählen zu seinen Spielkameraden. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie gut sich gerade gehandicapte Katzen miteinander verstehen. Die meiste Zeit verbringt er im Garten, wenn allerdings Felix mit Gelee auf dem Speiseplan steht, sitzt er als einer der Ersten vor seinem Teller.

Da Cosmo erst seit kurzer Zeit bei uns lebt, gibt es für den kleinen Mann nur eine einzige Patin. Vielleicht findet sich auf diesem Wege doch noch ein „Cosmo-Schutzengerl“, unser “Engel mit den traurigen Augen“ hätte es echt verdient.