Blutspende, ein wichtiges Thema in unserem Gnadenhof !

Immer wieder kann es gerade bei unseren älteren und kranken Katzen vorkommen, dass sich Blutwerte verschlechtern und letztendlich eine Bluttransfusion benötigt wird. Dies war bis Anfang diesen Jahres immer mit einem größeren Aufwand und hohen Kosten verbunden, da dieser Vorgang meist in einer Tierklinik stattfand. Da wir aber nun über ein recht gut eingerichtetes Arztzimmer plus einer kompetenten Tierärztin verfügen, können nötige Bluttransfusionen direkt in unserem Gnadenhof durchgeführt werden. Dies erspart sowohl der Spender- wie auch er Empfängerkatze großen Stress und ist natürlich auch bedeutend kostengünstiger.

Wir möchten euch heute am Ablauf einer Transfusion teilnehmen lassen, wobei allerdings die Vorgeschichte doch etwas ungewöhnlich ist. Denn normalerweise verfügen wir über einige Miezen, die als Blutspender geeignet sind. Bedingung ist dabei, dass die Katze gesund ist, über eine robuste Konstitution verfügt und natürlich auch die passende Blutgruppe hat. Sir Archibald, Marco, Chico, Masha und auch Keks gehören so zu unseren Spenderkatzen. Allerdings darf eine Blutspende bei einer Katze nur in bestimmten Abständen erfolgen, es gilt praktisch eine mehrmonatige Schutzfrist. Da es vorkommt, dass auch Tierkliniken in Notfällen bei uns nach einer passenden Spenderkatze fragen, kam es nun dazu, dass wir aktuell keine Mieze mit der Blutgruppe A zur Verfügung hatten.

Als sich dann bei unserer Kali die Blutwerte in einem etwas kritischen Bereich befanden, war schnell klar : Dies ist ein Fall für Carli Cannelloni! Kater Carli ist der persönliche Hauskater von Caro Pech, gesund, fit und wiegt sage und schreibe 6.800 g! Nachdem er über die geforderte Blutgruppe A verfügt, war klar, Carli muss als Blutspender aushelfen!

Man kann sich vorstellen, dass Carli nicht sehr erfreut war, als es am Vortag der Blutspende um 20:00 Uhr hieß : Das war’s mit futtern, ab jetzt gibt’s nichts mehr für die kräftigen Katerbacken! Schließlich möchte so ein Luxuskörper ernährt werden und so war dann nicht nur Carlis Nacht recht unruhig, auch Caro fand wenig Ruhe.

Am Morgen verabschiedete sich Carli, sehr hungrig, von seiner festen Freundin Mucki und machte sich mit Caro auf den Weg in den KatzenTRaum. Hier wartete er dann bei weiter sinkender Laune auf das Eintreffen von Frau Dr. Gandorfer, unserer Tierärztin. Dann war‘s endlich soweit, die Voruntersuchung von Herrn Cannelloni konnte beginnen und wie erwartet zeigte sich, alle Werte im absolut grünen Bereich.

Und somit konnte sich Carli endlich „schlafen legen“, er wurde mittels einer Spritze leicht sediert um dem Kater Stress zu ersparen. Anschließend wurden circa 2 x 2 cm am Hals das Katerfell rasiert und dieser Bereich desinfiziert. Dann wird das Blut einer Vene angestaut, anschließend werden mittels einer Butterflynadel circa 40 bis 50 ml Blut entnommen. In dieser Zeit werden Atmung und Stabilität des Tieres genau überwacht, übrigens verfügt eine gesunde Katze je nach Gewicht über etwa 0,350 bis 450 ml

Inzwischen wurde  dann unsere Kali für den Empfang des rettenden Blutes vorbereitet. Dazu wird ein Venenzugang gelegt, eine Sedierung ist nicht nötig. Nachdem das Spenderblut in eine entsprechende Vorrichtung gebracht wird, läuft es mit einer vorher eingestellten Tropfgeschwindigkeit in die Vene der Mieze. Natürlich wird auch Kali dabei entsprechend überwacht und mit den Händen fixiert.

Während also Kali in den folgenden 30 Minuten langsam das Spenderblut aufnimmt, bekommt der noch immer schlafende Carli eine Spritze zum beenden der Sedierung. Auch er wird dabei weiter überwacht, erst wenn er wieder völlig fit ist, wartet eine kleine „Brotzeit“ auf ihn. Bei Kali zeigen sich mittlerweile Nase und Schleimhäute deutlich ins  Rosa übergehend, eine Folge des frischen Blutes. Nachdem die Infusionsnadel bei ihr gezogen wird, gibt es noch ein Pflaster, dann darf sich auch Kali von der Aufregung erholen. Wobei sie aber zur Sicherheit die folgenden Stunden weiter überwacht wird.

Carli Cannelloni hat jetzt aber genug von unserem Gnadenhof und drängt darauf, endlich wieder nach Hause zu fahren. Schliesslich wartet dort sicher ein besonders gut gefüllter Napf auf ihn, außerdem möchte Freundin Mucki sicher wissen, was ihr Carli so erlebt hat.

Kali hat sich schnell erholt, ihre Blutwerte werden aber in kurzen Abständen kontrolliert. Bleibt die große Hoffnung, dass Kali so für längere Zeit fit und uns noch lange erhalten bleibt. ♥️

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