Bilder die man nie vergisst ! Rettung für verwahrloste Katzen !
Wir Tierschützer sind ja leider einiges gewohnt und man braucht eine dicke Schutzschicht um das erlebte Tierleid zu verkraften. Oft gehen einem die furchtbaren Bilder nicht mehr aus dem Kopf, verursachen schlaflose Nächte.
Ein solcher Fall ereignete sich vor einigen Tagen. Wir wurden auf einen Facebook Post aufmerksam gemacht, in dem eine Bleibe für zwei Kater gesucht wurde. Beide lebten seit über zwei Jahre alleine in einem ehemaligen Bauernhof, der völlig vermüllt war. Der Bauer war vor vor 2 1/2 verstorben, seine Schwester lebte nicht im gleichen Haus und wollte sich auch nicht um die Tiere kümmern. So übernahm Gottseidank ein Nachbar die Fütterung und bewahrte die Miezen vor dem Hungertod. Vor zwei Wochen verstarb nun die Besitzerin, nun stellte sich natürlich die Frage wie es weitergeht.
Der eingesetzte Nachlassverwalter verständigte sofort nach Besichtigung den zuständigen Tierschutzverein Bad Tölz, der aber keinerlei Interesse zeigte und nicht bereit war, hier zu helfen. Auch die zuständige Behörde hatte als einzige Lösung den Rat Einschläfern parat.
So war für uns klar, dass hier unsere Hilfe absolut nötig war. Im Beisein des Nachlassverwalters und mit großer Unterstützung von Hans, dem 82-jährigen Altbauern des Nachbarhofes, der beide Katzen in den zurückliegenden 2 1/2 Jahren gefüttert hatte und so die einzige Bezugsperson war, startete so Renate Holland das Unternehmen „Nothilfe“.
Romy Weise von den Mobilen Fellnasen Oberland e.V. hatte sich uns angeschlossen, sie verfügt über die nötige Ausrüstung und Erfahrung im Umgang mit Lebendfallen. Hans hatte die beiden Katzen auf unsere Anweisung die letzten 48 Stunden nicht gefüttert, um das Einfangen zu erleichtern. Er traf beide im „Wohnzimmer“ an und verschloss alle Fluchtmöglichkeiten. Dann trat Romy mit ihrer Falle auf den Plan. Das Futter in der Lebendfalle roch offenbar so verlockend und der Hunger war so groß, dass der rote Katermann schon nach wenigen Minuten die Falle betrat. Und zack, die Türe schnappte zu und der erste Kater wurde in einem Käfig in Renates Auto gepackt. Auch der schwarze Miezerich konnte nicht lange widerstehen und so war die Rettungsaktion nach circa 15 Minuten beendet. Auf unserem Foto seht ihr beide zaghaft überlegend, im Vordergrund die geöffnete Klappe der Lebendfalle.
Man möchte sich garnicht vorstellen, was die Beiden in diesem Messihaus erleben mussten. Wobei wir hier keinesfalls über den damaligen Halter urteilen wollen, er war, wie auch Hans bestätigt eigentlich ein großer Katzenfreund. Wir zeigen die Bilder auch nicht aus Sensationslust, sondern einfach die Verhätnisse, in denen die Katzen seit vielen Jahren leben mussten zu dokumentieren.Trotzdem durften die Katzen nie ins Freie, aber es sollte einfach jedem klar sein, dass der Zustand des Hauses durch die Krankheit des Besitzers ausgelöst wurde. Wobei wirklich sehr erstaunlich ist, dass beide Katzen offensichtlich in einem sehr guten äußeren Zustand sind.
Aktuell gehen wir davon aus, dass es sich um zwei Kater, wahrscheinlich Brüder handelt und wohl noch keine Kastration durchgeführt wurde. Beides wird die Erstuntersuchung unserer Tierärztin klären. Sollte es so sein, haben wir dann einen schwarzen Peter und einen roten Paul, damit haben die beiden am 29. Juni sogar gemeinsam Namenstag.
Wer jetzt aber meint, na ja typisch Bauernhof, der irrt. Denn wir haben an diesem Tag auch die andere Seite der Landwirtschaft erlebt. Altbauer Hans zeigte uns anschließend auch den Hof, auf dem er mit seiner Familie lebt. Ein absoluter Vorzeigebetrieb, die Rinder in Laufstallhaltung mit Mutterkühen und dem ganzen Stolz vom Hans, den Ochsen Jackl. Trotz seiner ausladenden Hörner lammfromm, drum darf er auch im Sommer mit den Kühen auf die Alm. In diesem Familienbetrieb fühlen sich sicher nicht nur Jackl wohl.
So lebt hier auch Gustav, ein alter Gänserich. Seine Partnerin verstarb vor einigen Jahren, der Versuch einer neuen Liebe scheiterte von beiden Seiten. Gustav wurde vor einigen Jahren von einem Fuchs angefallen. Gottseidank schlug der Hund an und Altbauer Hans konnte Gustav gerade noch retten. Ein Tierarzt stellte im Hals sogar einen ausgerissenen Fuchszahn fest, die Wunden konnten geheilt werden. Seitdem hat Gustav zwar einen etwas verbogenen Hals, aber lebt glücklich gemeinsam mit der Hühnerschar. Die übrigens nicht geschlachtet werden, sondern ihren Lebensabend genießen dürfen.
Es gibt eben Gottseidank auch noch eine heile Welt, die einem hilft, den Glauben an die Menschheit nicht ganz zu verlieren. Peter und Paul durften sie bisher leider nicht kennenlernen, doch wir werden alles tun, damit sie jetzt glücklich werden und die schlimme Zeit verarbeiten können. Und natürlich wären wir sehr dankbar, wenn uns dabei Paten unterstützen könnten. Denn noch sind sie patenlos, wer das ändern möchte, hier ist der Link zum Online - Patenantrag: https://www.katzentraum.org/patenschaft.html
Noch bis Ostersonntag läuft unsere Patenaktion, eine Patenschaft ist schon ab 33 Cent am Tag möglich, dazu gibt’s eine Patenurkunde, eine praktische Mondy Bag Tasche und 4 Gewinnlose von Bayern Lotto.