Mit Bärbel auf der Autobahn, Gedanken einer ehrenamtlichen Helferin !
Jeden Mittwoch steigt Bärbel am Stadtrand von München gegen 13:00 Uhr in ihren Opel Mokka, dann nimmt die fast Achtzigjährige Kurs auf Bruckmühl. Kurz darauf erreicht sie die Autobahn und während sie im langsam fließenden Verkehr Richtung Irschenberg rollt, gehen ihre Gedanken manchmal zurück in die Zeit, als ihre „KatzenTRaum-Geschichte begann.
Bärbel verließ vor über 50 Jahren ihre Heimat in Nordhessen. Sie zeichnete immer schon eine große Tierliebe aus, man hatte Hunde zuhause und wenn irgendwo eine Hilfe für Tiere aller Art gesucht wurde war sie stets zur Stelle. Beruflich war sie lange als staatlich geprüfte Hauswirtschaftsleiterin tätig, zuletzt in einem Senioren und Pflegeheim. Diese verantwortungsvolle Tätigkeit hat ihre Spuren hinterlassen, denn unsere Bärbel gilt heute noch als sehr durchsetzungsstark. Nebenbei beschäftigte sie sich auch noch mit der Bearbeitung von Fotomontagen.
Während der Verkehr zwischen Holzkirchen und Weyarn etwas zähflüssig verläuft, erinnert sich Bärbel an ihre Freundin, die drei Katzen und einen Hund zuhause hatte. So kam es dann auch dazu, dass Leni, eine BKH-Kätzin bei ihr einziehen durfte. Als Leni dann 2019 über die Regenbogenbrücke ging, war Bärbels Trauer natürlich sehr groß. Zufällig sah sie dann in einem Bruckmühler Autohaus einen Sammelbüchse unseres Gnadenhofs. Sie beschloss, diesen „KatzenTRaum zu besuchen, da sie ja auch noch Lenis Spielzeug und Bettchen hatte.
Bei ihrem ersten Besuch fühlte sie sich sofort wohl und fragte Irmi Grünewald, ob sie denn auch öfters kommen dürfte. Und so fuhr sie immer wieder nach Sonnenham zum Miezen streicheln. Auch nach den Umzug nach Ried kam sie während der Besuchszeiten zum Streicheln und nachdem ihr auffiel, wieviel Arbeit in einem Gnadenhof anfällt, fragte sie bei Caro an, ob sie vielleicht auch helfen könne. Und so erreichte sie die nächste Stufe ihrer „KatzenTRaum-Karriere“, denn nach dem Streicheln ging es jetzt zum Katzenklo leeren und säubern.
Jetzt geht’s schon am Irschenberg auf der mittleren Spur an den LKW‘s vorbei, gleich kommt die Ausfahrt Richtung Bruckmühl. Bärbel freut sich jetzt schon auf ihre 4 Patenkatzen, auf Leni, Gipsy, Henry und Sammy. Gerade der blinde Sammy, der sich in den letzten Monaten so toll entwickelt hat und jetzt ein Riesenschmuser ist, hat ihr Herz erobert. Wobei sie sich letztes Jahr hoffnungslos in Sissi verliebte, die gerade Einzug in den Gnadenhof gehalten hatte. Die hübsche Mieze wurde ihr von Caro ganz besonders ans Herz gelegt mit dem Ergebnis, Sissi durfte als Pflegekatze bei Bärbel einziehen und wird seither bei ihr nach Strich und Faden verwöhnt.
Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Gnadenhof. Bärbel hat „Karriere“ gemacht und ist inzwischen in die kleine Gruppe der „Fütterer“ aufgestiegen. Diese Tätigkeit ist besonders verantwortungsvoll, da man über das Fressverhalten Rückschlüsse auf das Wohlbefinden der Katzen ziehen kann. Sie ist mittlerweile jeden Mittwoch von 14:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Gnadenhof und kümmert sich um alle anfallenden Arbeiten. Natürlich fällt dabei auch mancher Streichler für die Miezen ab.
So, jetzt ist es gleich geschafft, in Götting geht’s links auf die Waither Straße und nach 100 mtr. ist der Gnadenhof erreicht. Es ist 13:55 Uhr, heute gilt es für Bärbel eine neue Kollegin anzulernen, Caro weiß, das sie sich da voll auf Bärbel verlassen kann. Sie freut sich auf die kommenden 5 Stunden Ehrenamt im Gnadenhof, erst kurz nach 19:00 Uhr geht’s geschafft, aber glücklich zurück auf die Autobahn Richtung München. Schliesslich wartet ja eine bestimmt hungrige Sissi auf ihr Abendessen !
Ehrenamtliche Mitarbeiter wie Bärbel sind das Herz unseres Gnadenhofs. Ohne ihre Unterstützung wäre vieles nicht möglich. Darum gilt es an dieser Stelle auch mal Danke zu sagen, wir werden in den nächsten Folgen auch weitere ehrenamtliche Helfer vorstellen.