Manchmal gibt es ein Jahr, das man am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen würde.
So ein Jahr geht jetzt auch für unseren Kater Jerry zu Ende. Denn in den letzten 12 Monaten hat sich das Leben dieses lieben Katers total verändert und so stehen ihm traurige Weihnachten bevor.
Zum Jahresbeginn war für Jerry die Welt noch in Ordnung. Der vierzehnjährige Kater lebte mit seinem Bruder Tom in Buxtehude, in der Nähe von Hamburg gelegen. Gemeinsam mit ihrem Herrchen genossen sie die Zeit, einmal in der Woche gab’s frischen Fisch vom Markt und eigentlich hätte alles so weitergehen können. Doch im Sommer schlug das Schicksal zum ersten Mal zu, der Besitzer von Tom & Jerry verstarb nach längerer Krankheit. Beide Miezen litten sehr unter diesem großen Verlust, schließlich änderte sich nun ihr lange gewohntes Leben.
Doch Gottseidank kümmerten sich Freunde nun um das Schicksal der Beiden. Doch zuerst schlugen alle Versuche fehl, denn es ist halt nicht so einfach, zwei vierzehnjährige Katzen gut unterzubringen. So wurde nach vergeblichem Suchen in der Umgebung dann auch unser Gnadenhof angefragt. Nachdem wir eine Zusage erteilt hatten, startete damit für Tom & Jerry die circa 800 km lange Reise nach Bayern.
Endlich angekommen ging’s für die doch recht verstörten Brüder in unsere Quarantänestation. Sofort fiel auf, wie sehr beide doch aneinander hängen. Sie hielten sich fast ausnahmslos gemeinsam in ihrer Kuschelhöhle auf, wobei der mutigere Tom vorne lag und sich der ängstlichere Jerry meist hinter ihm versteckte. Schon da war klar, dass noch eine schwere Zeit vor ihnen liegen würde bis sie hier heimisch werden.
Doch Ende September schlug dann das Schicksal noch grausamer zu. Es war aufgefallen, dass Tom ein Problem mit dem Herzen hat. Eine genauere Untersuchung in der Tierklinik ergab ein Loch im Herzen, leider inoperabel. Tom musste erlöst werden, Jerry wartet seither auf die Rückkehr seines geliebten Bruders.
Seitdem sitzt Jerry traurig und allein in seinem Unterschlupf. Immer noch voller Angst, doch in den letzten Tagen scheinen die Wunden auf der kleinen Katzenseele langsam zu heilen. Die Angst in seinen Augen verschwindet, er hat guten Appetit und findet sogar die Ruhe, relativ entspannt auf dem Teppich liegend, gemeinsam mit Romina den Teller zu leeren. Noch meidet er näheren Kontakt zu Menschen und es ist sicher noch viel Geduld und Zeit erforderlich, bis Jerry‘s Leben wieder normal verläuft und er seinen Lebensabend glücklich bei uns verbringen kann, nicht umsonst sagt man „Zeit heilt Wunden“!
Wir wünschen unserem Buben ein ganz tolles neues Jahr, damit er den Verlust von Herrchen und Bruder verwinden kann. Jerry, du bist so stark, du schaffst das ! Und Tom ist dann ganz sicher sehr stolz auf seinen tapferen Bruder.❤️