PATENSCHAFT
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Die letzten 6 Monate wurden wir von einer ganz besonderen Mieze in Atem gehalten. Es geht um Kira, die in Rumänien geboren wurde und dort von einem Idioten mittels eines Holzprügels im Alter von wenigen Monaten fast totgeschlagen wurde. Eine Tierfreundin konnte sie halbtot retten, eine Tierschutzorganisation brachte sie nach Deutschland und suchte hier eine Zuhause für immer. Kira hatte allerdings durch die vielen Schläge eine Ataxie, also Koordinationsstörungen der Bewegungsabläufe und weitere neurologische Probleme erlitten. Deshalb wurden wir angefragt und so zog Kira im September bei uns ein.
Nachdem Kiras Zustand eher schlecht war, nahm unsere Betriebsleitung Caro Pech sie als Pflegekatze nach Hause und versuchte ihre Leiden zu lindern. Kiras Zustand verbesserte sich, ihr Gang wurde sicherer und eigentlich waren wir zuversichtlich, dass Kiras Leben einigermaßen normal verlaufen könnte. Doch Mitte Januar der Schock: Kira brach plötzlich zusammen, wurde von Caro sofort in eine Tierklinik gebracht. Hier verbrachte sie einige Tage und Nächte in einer Sauerstoffbox und damit begann ein fast dreimonatiger Leidensweg. Ihre Werte veränderten sich fast täglich und genauso änderte sich auch ihr Befinden. Gute Phasen wechselten sich mit schlechten Phasen ab, auch die Diagnosen wechselten.
Ende Januar dachten wir dann, Kira wäre endlich überm Berg, doch am 13. Februar wieder ein völliger Zusammenbruch. Die Klinikärzte rieten schon länger zu einem MRT, wohlwissend dass dies ein hohes Narkoserisiko bedeuten würde. Deshalb hatten wir dies auch bisher abgelehnt, doch nun war klar. Kiras Leben hing an einem seidenen Faden. Der Neurologe schätzte die Überlebenschance bei einem MRT auf unter 25 % ein, doch es gab keine Alternative mehr. So entschied sich Caro vor Ort nun doch zu einer MRT-Untersuchung, die am nächsten Tag durchgeführt wurde.
Voller Angst und Unruhe wartete Caro nun auf den Ausgang des MRT‘s. Schließlich meldete sich der behandelnde Neurologe und berichtet, dass Kira unter einer besonderen Form von FIP leide, eine Entzündung der Gehirnhaut, die bis zum Rückenmark reicht. Dies wäre aber wohl heilbar. Allerdings schloss er das Gespräch mit der Nachricht, aktuell würde Kira künstlich beatmet werden, sie hätte noch zwei Stunden Zeit, sollte sie bis dahin nicht selbstständig atmen, muss er sie einschläfern! Auf Caro’s Frage, wie den Kiras Chancen stehen würden, bekam sie die Antwort: Bisher hat es keine Katze geschafft!
Doch dann die erlösende Nachricht: Kira atmet und es geht ihr den Umständen entsprechend gut! Endlich kommt Hoffnung auf. Zwei Tage später darf Kira nach Hause, die FIP-Behandlung schlägt gut an. Kira hat in 4 Wochen über ein Kilo an Gewicht zugelegt und kann jetzt, zwar noch etwas wacklig, auch wieder laufen. Sie schmust, schimpft, miaut, alles was eine Katze eben so macht. Und sie folgt Caro nun auf jedem Schritt, die beiden sind ein richtiges Dream-Team.
Was bleibt? Auch wenn Kiras Behandlung knapp 10.000 € gekostet hat, war jeder Euro gut angelegt. Denn ein Mensch hatte Kira unsägliches Leid zugefügt, da haben Menschen auch eine moralische Verpflichtung, alles dafür zu tun, Kiras Leid soweit es uns möglich ist, zu lindern und ihr so ein möglichst glückliches Leben zu ermöglichen! ❤️
Sicher ist euch allen aufgefallen, dass wir uns Ende des Jahres 2024/Anfang 2025 eine kleine Auszeit von den Veranstaltungen und auch von den regulären Besuchszeiten genommen haben. Die Gründe hierfür sind ganz einfach, wir möchten sie euch natürlich gerne hier erläutern: Der KatzenTRaum e.V. ist ein Gnadenhof, in dem viele kranke und alte Katzen in einer großen Kolonie zusammen leben. Ein Ort, der einem „für immer zu Hause“ ähneln soll und keinem Tierheim. Die Katzen, die bei uns landen, werden nicht weiter vermittelt und wir sind die Endstelle für so manchen hoffnungslosen Fall. Dies möchten wir natürlich in allen Hinsichten so verantwortungsvoll wie möglich gestalten. Unsere Tiere werden täglich tiermedizinisch und tierpflegerisch von unserer Betriebsleitung und den Tierpflegern versorgt und mehrmals die Woche ist unsere Tierärztin im Haus, die jeder Katze mit bestem Wissen und Gewissen jede nötige Behandlung ermöglicht. Wir schenken ihnen Liebe und Geborgenheit bis an ihr Lebensende. Dadurch, dass wir im letzten Jahr immer mehr schwer chronisch kranke Katzen aufgenommen haben, unter anderem auch viele Katzen, die autoimmunbedingt erkrankt sind, mussten wir in unserer Verantwortung den Tieren gegenüber einige Änderungen vornehmen. Bei Katzen gibt es autoimmunbedingte Viruserkrankungen, die leider nicht behandelbar/heilbar sind. Deshalb dürfen solche Katzen bei uns alt werden, weil sie schwer vermittelbar sind und leider nur ganz wenige Privatpersonen sich bereit erklären, ihnen ein Zuhause zu geben. Die Lebenserwartung dieser Katzen ist bedauerlicherweise häufig sehr viel geringer und sehr oft variieren dabei die Symptome. Wobei manche Fellis auch ohne Probleme sehr alt werden können, wie z.B. unser Merlin, der mit 21 Jahren den Katzentraum noch immer unsicher macht.
Oft führt Stress aufgrund von Veränderung, Mobbing oder anderen schwerwiegenden Erlebnissen zum Ausbruch der ansonsten schlummernden Krankheit. Angefangen mit einem banalen Schnupfen, der trotz der richtigen antibiotischen und immunsystemfördernden Behandlung leider chronisch bleibt, weil das Immunsystem einfach nicht mehr dagegen ankommt, bis hin zu Tumorbildung, Blutarmut, Organversagen etc.! Nicht selten sind es also genau diese Katzen, die bei uns abgegeben werden. Da diese Erkrankungen leider ansteckend sind, wir aber unter anderem natürlich auch viele Katzen beherbergen, die eben nicht an diesen speziellen Erkrankungen leiden, müssen wir die autoimmunerkrankten Katzen selbstverständlich von den nicht erkrankten Tieren trennen, und haben es uns zum Ziel gemacht, die Bereiche und das Management hierfür zu verändern/zu vergrößern. Die Bluttests für diese Erkrankungen müssen mehrmals über ein Labor wiederholt werden, um absolute Gewissheit zu erhalten, was auch Zeit in Anspruch nimmt. Aus diesen Gründen haben wir uns in diesem Monat die Zeit genommen, um diese räumlichen Änderungen vornehmen zu können und benötigen natürlich auch die Ruhe für die vielen Laboruntersuchungen.
Wir können natürlich sehr gut verstehen, dass der ein oder andere enttäuscht war, uns in letzter Zeit nicht besuchen zu können. Aber wir sind uns sicher, dass ihr Verständnis dafür habt, letztendlich handeln wir immer ausschließlich im Sinne und zum Wohle unserer Katzen. Umso mehr freuen wir uns, für euch früher als geplant unseren Gnadenhof wieder zu öffnen. Ab Freitag, den 24. Januar, zu den bekannten Besuchszeiten warten wieder unterschmuste Miezen auf euch! Bitte ausschließlich telefonisch im Hof unter der Nummer 08062/7765717 anmelden, da die Plätze begrenzt sind! Für die Besucher in den bestimmten neuen Bereichen wird es ebenfalls ein paar kleine Änderungen geben, über die wir euch aber bei eurem Besuch natürlich ausführlich aufklären werden.
Die Miezen freuen sich auf euch! 😊
Betriebsleitung Caro Pech
Tierärztin Dr. Beate Gandorfer, Vertretung Vorstandschaft
Renate Holland, 1. Vorsitzende
Am 21. September war es wieder soweit, unser Gnadenhof lud alle Patinnen und Paten zum großen Patentreffen, damit möchten wir uns einfach auch für die große Unterstützung bedanken, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre. Und dieser nun schon dritte Patentag wird bestimmt auch nicht der letzte gewesen sein, versprochen!
Natürlich beginnen für so eine Veranstaltung die Planungen bereits viele Wochen vorher, schließlich wollen wir unseren Paten ja auch immer was Neues bieten. Und wir glauben, es ist uns diesmal gelungen neue Maßstäbe zu setzen wie uns einige Stammgäste bestätigten. Nachdem die Einladungmails an alle Paten versandt waren, trafen schon bald die ersten Zusagen ein, am Ende meldeten sich genau 103 Paten zu diesem Event an. Natürlich war auch unsere 16-fache Multipatin Biggi dabei, die diesmal sogar ihren Papa mitgebracht hatte. Und dass, obwohl es in München eine kleine Konkurrenzveranstaltung gab, die sogenannte Wies‘n. Allerdings setzte uns dann der Kälteeinbruch im September und Corona doch zu, so gab es dann 25 Absagen zu beklagen, die schade, aber natürlich verständlich waren. Auch auf diesem Wege noch Allen gute Besserung.
Bei uns finden arme, verwahrloste, verletzte, ausgestoßene und dem Tod geweihte Katzen Familienanschluss. Das ist mehr als nur ein warmes Plätzchen, ein gefüllter Futternapf und ein sauberes Katzenklo. Und mehr als tierärztliche Versorgung und Pflege. Unsere Katzen bewohnen den größten Teil unseres Gnadenhofs mit dem darin befindlichen Mobiliar sowie den sonnigen Garten. Unsere Mitarbeiter kümmern sich mit den ehrenamtlichen Helfern hier hingebungsvoll um die Tiere.
Wir wollen unseren Katzen also ein Zuhause schenken - und das ist weit mehr als nur ein "Gnadenbrot"!