Das kleine Linchen wird erwachsen 🐈♥️
In unserer Reihe „Wie geht’s eigentlich …“ berichten wir in unserem Newsletter über Katzen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in unserem Gnadenhof, sondern auf einer Pflegestelle leben. Wobei auch diese Miezen vollwertige Mitglieder unserer Miezengemeinschaft sind, das bedeutet, sie bleiben Eigentum des KatzenTRaums und wir übernehmen auch eventuelle Pflegekosten bzw. Arztbehandlungen.
Nachdem letzten Monat Kater Gubi im Mittelpunkt unseres Beitrags stand, geht es diesen Monat um eine ganz besondere Mieze, nämlich das Linchen. ♥️ Ihr Schicksal hat die Katzenträumer besonders bewegt, denn ihr Katzenleben begann besonders grausam. Das Linchen wurde nämlich, erst wenige Wochen alt, von Kroatien - Urlaubern hilflos in einem Ameisenhaufen liegend, aufgefunden. Das allein wäre schon furchtbar genug gewesen, aber Linchen leidet dazu unter einer schweren Form von Ataxie, das bedeutet, ihre Koordination ist gestört und sie kann sich nur unter großer Anstrengung fortbewegen. Es war ihr so auch nicht möglich, sich selbst aus ihrer auswegslosen Lage zu befreien, wäre sie nicht rechtzeitig gefunden worden, hätte dies ihren sicher qualvollen Tod bedeutet. Wobei es durchaus möglich ist, dass dies die Absicht derer gewesen ist, die das Linchen wie Abfall entsorgt haben.
So durfte das Linchen im Alter von drei Monaten im September 2022 bei uns einziehen. Es galt nun, das völlig unterernährte rotweiße „Etwas“ aufzupäppeln, wobei sofort klar war, dass Linchen ihr gesamtes Leben einer besonderen Betreuung bedarf. Da sie selbst praktisch nicht laufen kann, gewöhnte sie sich aber bald daran, in eine Decke gewickelt als „Schulterkatze“ getragen zu werden. Wobei schnell klar wurde, das Linchen ist zwar körperlich schwer behindert, verfügt aber über einen ausgeprägten Willen und versteht sich durchaus durchzusetzen. Vor allem ihre kräftige Stimme ist dabei kaum zu überhören. 🙀
Da Linchen eine enge Beziehung zu Irmi Grünewald, die ehemals unseren alten Gnadenhof in Sonnenham führte, entwickelte, war schnell klar, dass damit auch die ideale Pflegestelle für Linchen gefunden war. Hier lebt sie seitdem und wie wir erfahren haben, geht’s dem Linchen dort auch recht gut. Beide lieben es, zusammen ein kleines Mittagsschläfchen auf der Couch zu halten. Natürlich steht Linchen auch hier unter ärztlicher Kontrolle, wobei außer einer kleinen Nierenschwäche ihre Werte gut sind. Sie nimmt auch brav ihre Medizin, selbst das verabreichte Nierenfutter akzeptiert sie problemlos.
Natürlich ist Linchens Ataxie weiter vorhanden, aber da sie ihre Koordinationsprobleme von klein auf kennt, lässt sie sich dadurch nicht unterkriegen. Mittlerweile hat sie eine ganz eigene Art der Fortbewegung entwickelt, den sogenannten „Linchen-Gang“, und man kann sich nur wundern, wie sie gerade im Spiel ihre Behinderung so vergißt, dass sie sich dabei auch immer wieder auf ihre Pfoten aufstützt. Es gelingt ihr auch meistens, das Katzenklo aufzusuchen, um es dann wieder zu verlassen ist dann Irmis Unterstützung gefordert.
Auch in ihrem Verhalten hat sich die nun zweieinhalbjährige Mieze verändert. Kam früher öfters etwas Jähzorn durch, ist sie nun bedeutend ruhiger und genießt es, gekrault zu werden. Ja, das ehemals kleine Linchen ist eben nun eine erwachsene junge Dame, die ihr Leben behütet und geliebt auf ihrer Pflegestelle genießt. Wir wünschen Irmi und ihrem Linchen noch eine lange glückliche Zeit zusammen und werden sicher wieder einmal bei den Beiden vorbeischauen und über das kleine „Dream-Team“ berichten.
Natürlich möchten wir uns an dieser Stelle auch bei den vielen Patinnen und Paten bedanken, die Linchen bis heute die Treue gehalten haben. Vergeltsgott dafür! 🙏🏼